Wir haben ein paar Worte mit Filippo Gavazzoni gewechselt, dem Gemeinderat von Peschiera, und einem großen Kenner unserer schönen Stadt. Wir haben ihn gebeten, uns über Orte und Aktivitäten zu berichten, die unsere Gäste während ihres Urlaubs erkunden können und er hat uns die Sehenswürdigkeiten von Peschiera gerne beschrieben.

Beginnen wir mit der Vergangenheit: Gibt es noch sichtbare Spuren aus den verschiedenen historischen Epochen?

Dank seiner Lage war Peschiera schon immer ein strategischer Punkt, der die Poebene mit der Alpenregion verband und ein idealer Ort für den Warenaustausch war. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich hier die Spuren der Geschichte angesammelt, die von der Bronzezeit bis zu den Weltkriegen reicht.

Bereits in der Bronzezeit war der Ort ein bekanntes Zentrum der Metallverarbeitung, und seine Bewohner exportierten ihre Erzeugnisse in viele europäische Länder, bis hin nach Deutschland und ins ferne Malta. Aus diesem Grund wurde eine relativ junge chronologische Periode der Bronzezeit nach der Stadt benannt: Der Begriff Peschiera-Zeit wurde geprägt.

Bei einem Spaziergang durch die Stadt kann man auch Spuren aus der Römerzeit finden, denn das Zentrum wird von der antiken Via Gallica durchquert, der Hauptstraße, die Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. die wichtigsten Städte der Poebene verband.

Im Mittelalter befand sich hier eine bedeutende Burg, die später abgerissen wurde, um der heutigen Renaissance-Festung Platz zu machen. Bis heute perfekt erhalten, wurden ihre Mauern im Juli 2017 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Nicht zu vergessen die starke militärische Rolle der Stadt während der Unabhängigkeitskriege: Peschiera wurde zusammen mit Mantua, Legnago und Verona zu einem der vier Angelpunkte des vom österreichischen Kaiserreich angestrebten Vierecks in Lombardei-Venetien.

Was empfehlen Sie Leuten, die Peschiera besser kennenlernen wollen?

Auf jeden Fall die geführte Besichtigung der Festungsmauern, mit Start im historischen Zentrum. Die Besichtigung dauert 30 Minuten und wird mit dem Boot durchgeführt, so dass man die Festung direkt vom Wasser aus erkunden kann. Von März bis Oktober ist dieses Angebot immer verfügbar, in den übrigen Monaten ist es ratsam, den Dienst telefonisch vorzumerken.

Erzählen Sie uns etwas über das Museum für Fischerei und See-Traditionen: Ist es eine wichtige Station bei einem Besuch der Stadt?

Ja, das ist ein Besuch, den ich empfehlen kann. Das Museum ist in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert untergebracht und öffnet jeden Tag seine Türen für Hunderte von Touristen. Der Rundgang führt durch mehrere Räume, die voller historischer Zeugnisse der Fischerei-Tradition sind. Neben einem umfangreichen Fotoarchiv kann man eine Sammlung typischer Boote besichtigen, darunter eine antike Anguilara, eine Ruderjolle und ein historisches Boot mit Pedalantrieb. Außerdem gibt es Harpunen, Scheinwerfer, Zubehör im Schiffbau und viele andere kuriose und interessante Gegenstände, die das Leben und die Gebräuche einer von der Fischerei lebenden Bevölkerung anschaulich vermitteln.

Welches ist der schönste Aussichtspunkt der Stadt?

Sicherlich der, den man von den Wehrgängen auf den Mauern aus bewundern kann. Von dort aus kann man die Schönheit des Sees von einem ungewöhnlichen Aussichtspunkt aus bewundern und sogar einen Blick auf Sirmione erhaschen, die wunderschöne Landzunge, die in die Wasser des Sees hineinragt.

 Welche Route würden Sie denjenigen vorschlagen, die einen Tag mit dem Fahrrad verbringen möchten, um die Schönheit des Gardasees und seiner Umgebung zu entdecken?

Durch Peschiera führt der berühmte EuroVelo 7, eines der vierzehn Radwegenetze, die die großen europäischen Städte verbinden. Man kann den Radweg E6 entlang radeln, der Peschiera mit Mantua verbindet: 45 Kilometer flache Strecke für jedermann, die auch durch das charakteristische Dorf Borghetto führt, eines der schönsten Dörfer Italiens.

Warum sollte man sich also für einen Besuch in Peschiera entscheiden?

Ein Grund ist sicherlich die Tatsache, dass Peschiera mit dem Zug und dem Auto leicht zu erreichen ist und ein guter Ausgangspunkt für Besuche von Desenzano, Sirmione, Verona, Mantua, Mailand und Venedig ist, um nur einige zu nennen.

Außerdem ist Peschiera eine der wenigen Städte am Gardasee, die auch in der kälteren Jahreszeit zahlreiche Attraktionen zu bieten hat, wie z.B. die geführte Besichtigung der Stadtmauern, das Fischereimuseum und der bereits erwähnte Radweg.

Ich lade Urlauber ein, sich an unseren Infopoint zu wenden: Er ist das ganze Jahr über geöffnet und bietet alle Informationen, die man braucht, um die Stadt von ihrer besten Seite zu erleben. Dort erhalten Sie auch eine kostenlose historische Karte von Peschiera, auf der die sechzehn wichtigsten Punkte eingezeichnet sind. Um in die Schönheit der Stadt einzutauchen, können Sie durch die Straßen schlendern und sich mit Hilfe des Audio-Führers, der über das Mobiltelefon abrufbar ist, detaillierte Beschreibungen zu jeder einzelnen Sehenswürdigkeit anhören.